Bei mehreren Explosionen in einer Chemiefabrik im Westen Indiens sind mindestens 13 Menschen getötet und Dutzende verletzt worden. Gegen die Betreiber der Fabrik werde nun wegen des Verdachts auf mangelhafte Sicherheitsstandards ermittelt, teilte die Polizei am Sonntag mit. Festnahmen habe es zunächst nicht gegeben.
Der Vorfall hatte sich am Samstag am Rande der Stadt Dhule im Bundesstaat Maharashtra ereignet. Mindestens 72 Menschen konnten verletzt geborgen werden. Einige von ihnen seien schwer verletzt, schwebten aber nicht in Lebensgefahr, hieß es am Sonntag. Unter den Opfern seien vor allem Fabrikarbeiter, aber auch Bauern und Anrainer der nahe liegenden Umgebung.
"Es gab eine Explosion in einem Behälter mit Chemikalien, die anscheinend eine Reihe ähnlicher Explosionen auslöste", sagte der örtliche Polizeichef Vishwas Pandhare. Die Detonationen hätten ein Feuer entfacht, das nach einigen Stunden unter Kontrolle gebracht werden konnte. Genauere Ermittlungen zum Hergang dauerten noch an.
Keine Vermissten mehr
Zunächst hatte es geheißen, dass weitere Arbeiter in der Fabrik eingeschlossen sein könnten. Am Sonntag kam die Entwarnung. Es gebe keine Vermissten mehr, teilte die Polizei mit.
Die Explosionen seien so laut gewesen, dass sie aus fünf Kilometern Entfernung zu hören gewesen seien, berichteten lokale Medien. Wohnhäuser und Gebäude in der Umgebung seien erschüttert worden. Fernsehsender zeigten Aufnahmen von schwarzem Rauch über der Fabrik.
Unfälle und Brände in indischen Fabriken sind häufig, da immer wieder Sicherheitsstandards missachtet werden. Indiens Innenminister Amit Shah kündigte an, den Angehörigen würden Entschädigungen von umgerechnet rund 6.300 Euro pro Todesfall ausgezahlt.