Mit einer drei Meter großen brennenden Erdkugel hat die Umweltschutz-NGO Greenpeace am Montagabend am Wiener Stephansplatz auf die verheerende Klimabilanz in diesem Sommer aufmerksam gemacht: Über ganz Europa fegten noch nieda gewesenee Hitzewellen. Temperaturrekorde wie in Frankreich und den Niederlanden würden ohne die Erderhitzung gar nicht vorkommen, hieß es in einer Aussendung.
In Europa und der ganzen Welt sorgen der Umweltschutzorganisation zufolge Waldbrände dafür, dass die Treibhausgase weiter steigen. Allein im Amazonas stehen derzeit rund 950.000 Hektar Regenwald in Flammen. Auch in Österreich gehöre 2019 mit bisher 56 Hitzetagen zu den heißesten drei Jahren der Messgeschichte. Zudem habe es in den Monaten Juni und Juli durchschnittlich nur etwa halb so viel geregnet wie üblich.
"Unsere Erde brennt: Das spüren wir hier in Österreich, wo wir an Hitze und Dürre leiden. Und wir sehen es an den Waldbränden in Russland oder jetzt im Amazonas-Regenwald, der in Flammen steht. Wir müssen die Klimakrise mit allen Kräften bekämpfen: Denn wenn wir das Feuer jetzt nicht löschen, bekommen wir es nicht mehr in den Griff", warnte Greenpeace-Kampagnendirektorin Sophie Lampl.
Besonders dramatisch fällt Greenpeace zufolge 2019 die internationale Bilanz zu den Waldbränden aus: Europa wurde das zweite Jahr in Folge von einer Serie von Feuern heimgesucht: In Südeuropa entfachten Großbrände in Griechenland, Frankreich, Spanien und Portugal. In Russland wurden 2019 fast fünf Millionen Hektar Wald zerstört, eine Fläche, größer als die Schweiz.
Im Amazonasbecken schlagen seit Anfang des Jahres "über 72.000 Feuer große Schneisen in die grüne Lunge des Planeten". Die Waldfläche, die in den vergangenen Tagen niederbrannte, umfasse laut den bolivianischen Behörden zumindest 950.000 Hektar. "Die Vernichtung des Regenwaldes ist direkt mit der Klimakrise verbunden. Mehr Abholzung und Brände im Amazonasgebiet bedeuten mehr Treibhausgasemissionen und eine steigende globale Erhitzung.
"Diese Klimakrise intensiviert wiederum gefährliche Wetterextreme", so die Umweltschutzorganisation.