Mitarbeiter eines Pflegeheims in Florida müssen sich Medienberichten zufolge wegen Totschlags verantworten. Zwölf Senioren waren in den Tagen nach Hurrikan "Irma" 2017 gestorben, nachdem die Klimaanlage in ihrer Einrichtung wegen des Sturms ausgefallen war. Die Räume des Heims hatten sich so stark aufgeheizt, dass bei einigen der Toten eine Körpertemperatur von fast 43 Grad Celsius gemessen wurde.
Wie der Fernsehsender CBS Miami am Wochenende unter Berufung auf Anwälte der Mitarbeiter berichtete, wollen sich diese am Montag der Polizei stellen. Es seien Haftbefehle gegen vier Personen erlassen worden, hieß es. Zwei von ihnen müssten sich nach Einschätzung der Anwälte wohl wegen zwölffachem Totschlags verantworten. Es handle sich dabei um den Verwalter der Einrichtung sowie den leitenden Pfleger. Die beiden anderen Beschuldigten müssten sich wegen geringerer Vorwürfe verantworten, so die Erwartung der Anwälte. Die Polizei habe sich aktuell zunächst nicht geäußert.
Lizenz entzogen
Die ersten vier Opfer starben den Berichten zufolge drei Tage nach dem Hurrikan noch im Altenheim "Hollywood Hills". Vier weitere seien kurz nach der Evakuierung des Heims in der Stadt Hollywood gestorben. Die übrigen Opfer kamen demnach in den Wochen nach "Irma" ums Leben. Alle zwölf Todesfälle wurden später als Totschlag gewertet, hieß es. Die Ermittlungen in dem Fall laufen seit nunmehr zwei Jahren. Dem Altenheim sei nach dem Hurrikan die Lizenz entzogen worden.
Angehörige der Opfer warfen den Mitarbeitern des Altersheims in dem Bericht vor, nicht genug getan zu haben. Die Senioren hätten früher in ein benachbartes Krankenhaus gebracht werden sollen. "Wir wollen Gerechtigkeit", sagte Pedro Franco, der Mutter und Vater verlor.