Der brasilianische Häuptling Raoni Metuktire macht den brasilianischen Staatschef Jair Bolsonaro für die Feuer im Amazonasgebiet verantwortlich. "Er will mit dem Wald Schluss machen, mit uns", sagte Raoni. "Es ist wirklich schrecklich, was er macht." Der brasilianische Präsident stachle die Bauern dazu an, den Regenwald in Flammen zu setzen, um zusätzliches Ackerland zu gewinnen.
Das Oberhaupt des Volks der Kayapo ruft die internationale Gemeinschaft, dazu auf, gegen den brasilianischen Staatschef Jair Bolsonaro einzuschreiten. Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron und weitere internationale Akteure könnten "Druck machen", damit das brasilianische Volk Bolsonaro "los wird" und das Parlament des südamerikanischen Staates die Absetzung des Präsidenten beschließe, sagte Raoni.
Waldrodung ist der Hauptgrund
Zugleich bat Raoni um internationale Unterstützung bei der Bekämpfung der Brände. "Ich will, dass es eine allgemeine Mobilmachung zur Löschung dieser Feuer gibt", sagte er. Nach eigenen Angaben hatte er nie zuvor Brände dieses Ausmaßes im Amazonasgebiet gesehen.
Das brasilianische Weltraumforschungsinstitut INPE hatte Anfang der Woche alarmierende Zahlen und Satellitenbilder von Waldbränden am Amazonas veröffentlicht. Demnach gab es in Brasilien seit Jahresbeginn bereits mehr als 76.000 Waldbrände - ein Zuwachs von 84 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Hauptgrund ist die Waldrodung. Allein zwischen Mittwoch und Donnerstag kamen laut INPE rund 700 neue Brände hinzu.