Seit Jänner nahmen die Feuer und Brandrodungen in Brasilienim Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 83 Prozent zu. Insgesamt wurden 72.843 Brände registriert. In den meisten Fällen waren Flächen in Privatbesitz betroffen, aber auch in Naturschutzgebieten und indigenen Ländereien brechen immer wieder Feuer aus - oder werden für Brandrodungen gelegt.
Die Vereinten Nationen haben die Bedeutung intakter Wälder betont. "Der Erhalt des Waldes ist für unseren Kampf gegen den Klimawandel von entscheidender Bedeutung", sagte der Sprecher von UN-Generalsekretär Antonio Guterres, Stephane Dujarric, am Donnerstag in New York.
Ein Größenvergleich der Brände mit Österreich, gepostet von Daniel Böhm, Büro der Wiener Vizebürgermeisterin Birgit Hebein:
Auch viele Stars und Prominente warnen vor der weiteren Rodung der sogenannten "grünen Lunge der Welt". Unter #PrayforAmazonas gibt es mittlerweile tausende Einträge. Im Fokus stehen auch die Medien, die zu lange nicht über die Brände berichtet hätten.
"Der Amazonas brennt seit drei Wochen und ich erfahre erst jetzt davon, weil die Medien nicht darüber berichten", postete Model Cara Delevingne (27) auf Instagram. "Das ist eines der wichtigsten Ökosysteme der Erde."
"Die Lungen der Erde stehen in Flammen", schrieb US-Schauspieler und Umweltaktivist Leonardo DiCaprio (44) auf Instagram. "Der größte Regenwald der Erde ist ein entscheidender Faktor im Kampf gegen den Klimawandel. Ohne den Amazonas-Regenwald kann die Erderwärmung nicht eingedämmt werden", warnt der 44-Jährige.
Sängerin Pink (39) repostete einen Eintrag zum Thema:
Model Gigi Hadid (24) fordert in ihrem Beitrag auf Twitter zur Unterzeichung einer Petition auf: "Unterzeichnet diese Petition, damit die Regierung sieht, dass wir uns um den Schutz des Amazonas-Regenwaldes bemüht sind."
Auch die deutsche Tennis-Legende Boris Becker (51) machte auf seiner Instagram-Seite auf die verheerenden Feuer in Brasilien aufmerksam:
"Die Feuer wüten und der Amazonas brennt weiter... Das ist eine Verheerung für Brasilien - für die Naturvölker, die dort leben und die Pflanzen- und Tierarten, die ihn zum wichtigsten artenreichen Wald machen!!!", schrieb Pop-Ikone Madonna auf ihrer Instagram-Seite. An den brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro richtete die Sängerin den Appell, er solle seine Strategie ändern und dadurch nicht nur seinem Land, "sondern dem ganzen Planeten helfen".
US-Fernsehstar Kris Jenner appellierte: "Das ist verheerend!!! Für Menschenleben, für Pflanzen und Tiere, und für unseren Planeten."
Scharfe Kritik
"Als Notre Dame brannte, berichteten die Medien im Sekundentakt und die Millionäre standen sofort zum Wiederaufbau bereit. Jetzt brennt der Amazonas, die Lunge unseres Planeten. Seit drei Wochen schon. Keine Medien berichten, keine Millionäre", kritisiert Schauspielerin und Model Zoë Kravitz (30).
"Die Bilder, die uns derzeit aus Brasilien erreichen, zeigen das verheerende Ausmaß der Brände im Amazonas - das Fazit einer menschengemachten Krise ohne Rücksicht auf die indigene Bevölkerung, die biologische Vielfalt und das Weltklima", schrieb Bundespräsident Alexander van der Bellen. "Je mehr Bäume niedergebrannt werden, desto weniger Kohlendioxid können sie aus der Atmosphäre binden - mit verheerenden Auswirkungen auf das Weltklima."
Folgende Grafik zeigt, wie umfangreich die Brände in Brasilien sind:
Mehrere renommierte internationale Medien wiesen unterdessen daraufhin, dass einige auch von manchen Stars weiterverbreitete Bilder nicht von der aktuellen Brandkatastrophe stammen. Wie Recherchen von Journalisten ergeben haben, kursieren auch Fotos, die Waldbrände aus anderen Erdteilen zeigen und die teilweise auch schon viele Jahre zurückliegen. "Ein häufig geteiltes Foto, das eine Rauchwand zeigt, die aus dem Regenwald aufsteigt, wurde im Amazonasgebiet vor mehr als 20 Jahren aufgenommen", berichtete etwa der TV-Sender CNN.