Wegen ihrer mutmaßlichen Beteiligung an außergerichtlichen Hinrichtungen sind in Mexiko sechs Polizisten verhaftet worden. Gegen sie wurden in Mexiko-Stadt Haftbefehle wegen Mordes und versuchten Mordes vollstreckt, wie die Generalstaatsanwaltschaft des lateinamerikanischen Landes mitteilte.
Ein Sprecher erklärte am Donnerstag auf Anfrage, dass es um eine Schießerei zwischen staatlichen Sicherheitskräften und mutmaßlichen Anhängern lokaler Bürgerwehren im Bundesstaat Michoacan im Jänner 2015 ging. Beim Kampf um das seit zwei Wochen besetzte Rathaus der Stadt Apatzingan - rund 500 Kilometer westlich von Mexiko-Stadt - waren damals neun Menschen erschossen worden. Nach offiziellen Angaben kamen acht von ihnen ums Leben, als Bewaffnete die wieder abrückenden Sicherheitskräfte angriffen.
Ein Zeuge widersprach dem allerdings. Mindestens drei der Opfer seien unbewaffnet gewesen und aus nächster Nähe erschossen worden, nachdem sie sich mit erhobenen Händen gestellt hätten, sagte er der Zeitung "Reforma". Mexikos staatliche Menschenrechtskommission stellte fest, dass eines der Opfer von bis zu 27 Kugeln getroffen worden war.