Wenige Tage nach dem vermutlichen Suizid des wegen Sexualverbrechen angeklagten US-Multimillionärs Jeffrey Epstein hat die US-Bundespolizei FBI laut Medienberichten auf dessen Privatinsel in der Karibik nach Beweisen gesucht. Der Sender NBC berichtete unter Berufung auf Sicherheitskreise, Polizisten hätten das luxuriöse Eigenheim Epsteins auf der kleinen Jungferninsel Little St. James durchsucht.
Die britische Boulevard-Zeitung "Daily Mail" veröffentlichte Foto- und Videoaufnahmen, auf denen FBI-Beamte auf der 1990 von Epstein gekauften Insel zu sehen waren. Das FBI bestätigte die Aktion zunächst nicht.
Epstein war am Samstag tot in seiner New Yorker Gefängniszelle gefunden worden. Nach Angaben des US-Justizministeriums beging er Suizid. Der 66-Jährige soll jahrelang junge Mädchen und Frauen sexuell missbraucht und zur Prostitution angestiftet haben. Bei einer Verurteilung hätten ihm bis zu 45 Jahre Haft gedroht.
Das FBI ermittelt derzeit auch zu Epsteins Todesumständen. US-Justizminister Bill Barr sprach von "ernsthaften Unregelmäßigkeiten" bei der Überwachung Epsteins und forderte eine "gründliche Untersuchung" der Todesumstände. Zudem sicherte er zu, dass die Ermittlungen trotz Epsteins Tod fortgesetzt würden. Mögliche Komplizen sollten sich nicht in Sicherheit wiegen, warnte Barr.