In Österreich beschloss der Nationalrat Anfang Juli ein Verbot von Plastiksäcken. Nun will man das projekt Plastiksackerl-Verbot auch in Deutschland in Angriff nehmen. Umweltministerin Svenja Schulze erklärte gegenüber der "Bild am Sonntag", dass ihr Ministerium "gerade die gesetzliche Regelung für ein Plastiktütenverbot" erarbeite.

Eine freiwillige Vereinbarung mit dem Handel in Deutschland zur Verringerung der Sackerl sei bereits sehr erfolgreich, seit 2016 sinke der Verbrauch deutlich. "Das sichern wir jetzt mit dem Verbot ab", so Schulze. Wann der Gesetzentwurf fertig sein soll, blieb dem Bericht zufolge offen.

Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte Ende Juli angekündigt, eine Bundesrats-Initiative für ein deutschlandweites Plastiktütenverbot zu starten. Schulze hatte einen solchen Schritt bisher skeptisch gesehen. Sie argumentierte, gesetzliche Bestimmungen würden mehr Zeit beanspruchen als freiwillige Schritte.

Auch Plastikfolien sollen weichen

Klassische Plastiksackerl an der Kasse kosten inzwischen in sehr vielen deutschen Supermärkten etwas - dazu hat das Umweltministerium eine freiwillige Selbstverpflichtung mit dem Handel vereinbart. Auch andere Verpackungen wie die sogenannten Hemdchenbeutel oder auch Plastikfolien um Gurken und andere Früchte sollen zurückgedrängt werden. Schulze will im Herbst eine weitere Vereinbarung mit dem Handel schließen, die insbesondere bei Obst und Gemüse für weniger Verpackungen sorgen soll.

In Österreich sollen Plastiksäcke spätestens 2021 der Vergangenheit angehören. An sich gilt das Verbot schon ab kommendem Jahr, allerdings dürfen entsprechende Tragetaschen noch bis Ende 2020 abverkauft werden.