Nach einem Erdrutsch im Osten Myanmars ist die Zahl der Todesopfer auf mindestens 34 gestiegen. Laut Behörden wurden 47 weitere Menschen verletzt. Rettungskräfte suchten am Samstag mit Baggern und teils mit bloßen Händen weiter nach Vermissten, offiziellen Angaben zufolge könnten noch bis zu 80 Menschen verschollen sein. Der Erdrutsch war von heftigen Monsunregenfällen ausgelöst worden.
Ein riesiges braunes Loch klaffte am Samstag in der grünen Hügellandschaft. Von dort hatten sich die Schlammmassen am Freitag über das Dorf Ye Pyar Kone ergossen. Der Schlamm begrub 16 Häuser unter sich. Luftaufnahmen zeigten die Trümmer von Häusern verstreut neben Lastwagen, die von der Wucht der Schlammlawine umgeworfen worden waren.
Einsatzkräfte mussten die wichtigste Schnellstraße zwischen Myanmars Hauptstadt Rangun und Mons größter Stadt Mawlamyine am Samstag von einer knapp zwei Meter hohen Schlammschicht befreien. Heftiger Monsunregen hat Flüsse im ganzen Land über die Ufer treten lassen. In der Stadt Shwegyin in der Region Bago wateten Bewohner durch hüfthohes Wasser, nachdem der Fluss Sittaung über die Ufer getreten war und sich ganze Häuser einverleibte.
Nach Angaben des UN-Büros zur Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (Ocha) mussten in dem südostasiatischen Land in den vergangenen Wochen mindestens 89.000 Menschen vor Überflutungen fliehen. Auch in Vietnam kam es in der vergangenen Woche zu schweren Überschwemmungen, bei denen mindestens acht Menschen starben.
In China sind indes durch den Taifun "Lekima" mindestens 22 Menschen ums Leben gekommen. Zehn weitere Menschen wurden vermisst, wie chinesische Staatsmedien am Samstag berichteten. Laut staatlicher Nachrichtenagentur Xinhua kam es in der ostchinesischen Provinz Zhejiang wegen der starken Regenfälle zu einem Erdrutsch, der einen Fluss anstaute, wodurch ein künstlicher See entstand.