Zu den ursprünglich 121 Migranten auf dem Schiff "Open Arms" seien noch einmal 39 hinzugekommen, die in internationalen Gewässern geborgen worden seien, teilte die spanische Hilfsorganisation Proactiva Open Arms am Samstagmorgen auf Twitter mit.
"Währenddessen warten wir immer noch auf einen sicheren Hafen zum Einlaufen", schrieb NGO-Chef Oscar Camps. Zuletzt kreuzte die "Open Arms" unweit der italienischen Insel Lampedusa - nach Angaben von Amnesty International mit mehr als 30 Kindern und Babys an Bord.
Italien und Malta verweigern Rettungsschiffen immer wieder die Einfahrt in ihre Häfen und dringen darauf, dass andere EU-Staaten im Voraus zusichern, alle anlandenden Migranten zu übernehmen - so auch im Fall der "Open Arms". Auf einen festen Mechanismus zur Verteilung von aus Seenot geretteten Menschen konnten sich die EU-Staaten bisher nicht einigen.
EU-Staat muss Kommission bitten
Zuletzt hatte in solchen Fällen die EU-Kommission vermittelt, um aufnahmebereite Länder zu finden. Voraussetzung für eine Koordinierung durch die EU-Kommission ist jedoch, dass ein EU-Staat die Kommission darum bittet, zu deren Aufgaben dies eigentlich nicht gehört. Bisher habe kein Land die Brüsseler Behörde dazu aufgerufen, sagte eine Sprecherin am Freitag.