In Sibirien kämpfen die Einsatzkräfte weiter gegen verheerende Waldbrände. Dabei werden sie auch vom russischen Militär unterstützt. Das Verteidigungsministerium in Moskau rechnete damit, dass an diesem Freitag in Krasnojarsk weitere Löschhubschrauber eintreffen. In der Region löschte das Militär am Donnerstag eigenen Angaben zufolge Feuer auf einer Fläche von 23.000 Hektar.
Drei Millionen Hektar Wald vernichtet
Nach Angaben der russischen Forstverwaltung sind mittlerweile rund drei Millionen Hektar Wald in der auch für das Weltklima wichtigen Taiga vernichtet worden. Die Behörden beteuerten zunächst, dass keine Dörfer und Städte in unmittelbarer Gefahr seien. Die Menschen bekommen die Auswirkungen dennoch zu spüren: Über Hunderten Ortschaften und einigen Städten liegt gesundheitsschädlicher Rauch.
Nach Berichten lokaler Medien klagen die Menschen nun verstärkt über Atembeschwerden, Kopfschmerzen und Übelkeit. Die Umweltschützer von Greenpeace in Russland forderten die Behörden dazu auf, die Betroffenen über die Gefahren des Smogs aufzuklären. Das Gesundheitsministerium in Moskau riet den Bewohnern betroffener Gebiete, den Aufenthalt im Freien auf ein Minimum zu reduzieren. Bei Rauchgeruch in der Wohnung sollten Schutzmasken getragen sowie Fenster und Türen mit feuchten Tüchern abgedichtet werden.
Trockenheit, Hitze und Lagerfeuer
Sibirien hat im Sommer immer wieder mit Wald- und Steppenbränden zu kämpfen. Sie fallen diesmal deutlich heftiger aus als in den Vorjahren. Die Lage ist zum einen wegen großer Trockenheitund Hitze so dramatisch. Zum anderen zünden Russen traditionell im Sommer zu Tausenden trotz Warnschildern wegen der Waldbrandgefahr Lagerfeuer an, die dann außer Kontrolle geraten. Es gibt Ermittlungen wegen Brandstiftung.
Mit ergiebigem Regen ist in Sibirien vorerst nicht zu rechen. Nach Prognosen der Behörden wird es in den nächsten Tagen keine größeren Mengen Niederschlag über den brennenden Wäldern geben.