Die US-Bürgerin Amanda Knox (32), die wegen Mordes an ihrer Mitbewohnerin in Italien vier Jahre im Gefängnis saß und schließlich freigesprochen wurde, startet eine Spendensammlung für ihre Hochzeit mit ihrem Verlobten Christopher Robinson. Auf einer dafür erstellten Website bittet das Paar um Spenden für die Party.
"Wir brauchen nicht noch mehr Zeug. Wir brauchen Hilfe, um die beste Feier für unsere Familie und Freunde zu organisieren", so das Paar. Geldgeber sollen im Gegenzug ein Buch mit Liebesgedichten bekommen."Wir hatten nicht mit unserer Hochzeit und zugleich mit Amandas Reise nach Italien gerechnet", schrieb das Paar laut der US-Tagezeitung "New York Daily News". Das Geld für die Hochzeit sei für die Teilnahme Knox' im Juni in Modena an einem Kongress zu Justizirrtümern ausgegeben worden.
Wegen Mordes an der jungen Britin Meredith Kercher im Jahr 2007 in der italienischen Stadt Perugia waren Knox und ihr früherer italienischer Freund Raffaele Sollecito 2009 in erster Instanz zu 26 beziehungsweise 25 Jahren Haft verurteilt worden. Nach einem jahrelangen juristischen Tauziehen sprach 2015 das oberste italienische Gericht beide wegen schlampiger Ermittlungen in dem Fall endgültig frei. Vier Jahre der Strafe hatte Knox in Italien abgesessen.
Für den Mord sitzt der Ivorer Rudy Guede, dessen DNA sich auf dem Körper des Opfers fand, in Italien eine 16-jährige Haftstrafe wegen Beteiligung an der Tat ab. Die 21-jährige Kercher war am 2. November 2007 halbnackt und mit durchgeschnittener Kehle in der Wohnung in Perugia entdeckt worden, die sie sich mit Knox teilte. Ihre Leiche wies 47 Messerstiche auf, die Studentin war vergewaltigt worden.
Knox, die in Seattle lebt und dort als Journalistin arbeitet, hat über ihre Erfahrungen ein Buch geschrieben. "Waiting To Be Heard: A Memoir" wurde von Netflix als Dokumentarfilm adaptiert.