Indien hat erstmals in der Geschichte des Landes eine Raumsonde zur Landung auf dem Mond ins All geschickt. Die unbemannte Sonde "Chandrayaan-2" startete am Montag mit einer Rakete vom südindischen Sriharikota aus, wie die Raumfahrtbehörde Isro mitteilte. Vor einer Woche war der Start noch kurz davor abgebrochen worden.
Die indische Weltraumbehörde sprach danach von einem "technischen Problem" an der Trägerrakete. Nähere Angaben machte sie aber nicht. Die Absage erfolgte kurz nach der Betankung der Rakete vom Typ GSLV-MkIII mit flüssigem Wasserstoff.
Sollte die Mission gelingen, wäre Indien das vierte Land, das nach den USA, der Sowjetunion und China eine weiche Mondlandung schafft. "Chandrayaan-2" hat unter anderem ein Landemodul mit einem Rover an Bord. Es soll im September auf dem kaum erforschten Südpol des Mondes auftreffen.
"Mondfahrzeug" auf Sanskrit
Ziel der 142 Millionen Dollar (rund 126 Mio. Euro) teuren Mission ist die kartographische Erfassung der Mondoberfläche und die Erforschung ihrer Zusammensetzung sowie die Suche nach Wasser.
Die Mission, deren Name auf Sanskrit "Mondfahrzeug" bedeutet, ist bereits die zweite von Indien in Richtung Erdtrabant. Die erste Mondsonde des südasiatischen Landes, "Chandrayaan-1", startete 2008 und umkreiste den Mond, ohne aber auf ihm zu landen.