Europas größtes Flüchtlingslager im sizilianischen Mineo ist geschlossen worden. Vor einem Jahr waren noch 2.526 Flüchtlinge in der Einrichtung untergebracht. Die letzten 68 Flüchtlinge haben das Lager nun endgültig verlassen, gab der italienische Innenminister Matteo Salvini am Mittwoch bekannt. Die Räumung des italienischen Flüchtlingslagers hatte bereits im Februar etappenweise begonnen.
Der Höhepunkt war im Juli 2014 erreicht worden, als 4.173 Personen in Mineo untergebracht waren. "Wir haben ein weiteres Versprechen gehalten", sagte Salvini. Er plane am kommenden Dienstag einen Besuch in Mineo.
Die italienische Regierung hat sich den Kampf gegen die illegale Einwanderung auf die Fahnen geschrieben und betreibt seit einem Jahr eine umstrittene Politik der "geschlossenen Häfen" gegenüber privaten Rettungsschiffen. Vor drei Wochen war von der Regierung ein neues Sicherheitspaket verabschiedet worden, das Schlepperei aktiver bekämpfen und mehr öffentliche Sicherheit bei Demonstrationen garantieren soll. Das aus 18 Artikeln bestehende Dekret, das jetzt vom Parlament verabschiedet werden muss, sieht Strafen zwischen 10.000 und 50.000 Euro für Schiffe vor, die Migranten an Bord nehmen, ohne sich an die internationalen Regeln für Rettungsaktionen zu halten.