In Mexiko sind in der ersten Jahreshälfte rund dreimal so viele Asylanträge gestellt worden wie im selben Zeitraum des vergangenen Jahres. Mehr als 31.000 Menschen beantragten von Jänner bis Juni diese Jahres in dem lateinamerikanischen Land Asyl - knapp 2.000 mehr als im gesamten Vorjahr, wie die mexikanische Flüchtlingsbehörde mitteilte.
Auch die monatlichen Zahlen stiegen: Mit 7.000 Asylanträge gingen im Juni rund 3.000 mehr als im Jänner ein. "Der Trend hält an, dass Monat für Monat neue Rekorde bei den Antragstellern auf Flüchtlingsstatus aufgestellt werden", sagte Behördenchef Andres Ramirez der Zeitung "Reforma". Die meisten Asylbewerber stammten aus Honduras.
Flucht vor Gewalt und Armut
Hinzu kommen Tausende Menschen an Mexikos Nordgrenze, die auf Asyl in den USA hoffen. Jeden Monat fliehen Zehntausende Migranten aus Mittelamerika vor Gewalt und Armut in ihren Heimatländern und versuchen, über Mexiko in die USA zu gelangen.
Seit Jänner gilt eine umstrittene Regelung der USA, wonach Asylbewerber für die Dauer ihres US-Verfahrens in Mexiko bleiben müssen. Nachdem US-Präsident Donald Trump mit Strafzöllen auf alle Importe aus Mexiko gedroht hatte, verpflichtete sich Mexiko im Juni zu verschärften Grenzkontrollen.
Mexikos Regierung verkündete am Dienstag auch den Start eines Programms der freiwilligen Rückkehr mittelamerikanischer Migranten in ihre Heimatländer. Der erste Bus mit 69 Menschen aus Guatemala, El Salvador und Honduras sei von Ciudad Juarez an der US-Grenze Richtung Süden losgefahren. 66 von ihnen seien zuvor von den USA zurück nach Mexiko geschickt worden, um dort auf den Ausgang ihrer US-Asylverfahren zu warten.