Der US-Kardinal Raymond Leo Burke geht auf Distanz zu dem Projekt, eine von Steve Bannon geplante katholische Populisten-Akademie im ehemaligen italienischen Kloster Trisulti zu gründen. Burke erklärte, er habe den Ehrenvorsitz im Trägerverein "Dignitatis Humanae Institute" (DHI) niedergelegt.

Das "Dignitatis Humanae Institute" hatte die in Staatsbesitz befindliche Klosteranlage südlich von Rom Anfang 2018 als Pächter übernommen. Während in den Bewerbungsunterlagen von einer theologischen Akademie als Nutzungszweck die Rede war, kündigte der frühere Berater von US-Präsident Donald Trump, Steve Bannon, an, dort eine europäische "Gladiatorenschule" für Populisten und Nationalisten zu errichten.

Zusammenarbeit beendet

Burke, der als Kritiker von Papst Franziskus gilt, zählte laut Medienangaben zu den prominentesten Förderer des Projekts Bannons. Der Kardinal betonte nun in seinem Schreiben, sein Engagement für das DHI sei durch dessen "Arbeit zur Unterstützung für Christen im öffentlichen Leben, die in Respekt vor dem Moralgesetz handeln", begründet gewesen. Angesichts der Tatsache, dass das DHI immer mehr mit dem politischen Programm Bannons identifiziert werde, beende er seine Zusammenarbeit mit dem Institut, sagte Burke.

Ende Mai hatte der italienische Kulturminister Alberto Bonisoli sein Aus für die geplante Populisten-Akademie angekündigt. Die Konzession zur Nutzung des Areals der früheren Zisterzienserabtei werde dem aktuellen Trägerverein entzogen, sagte Bonisoli. Im Hintergrund stehen Vorwürfe, das "Dignitatis Humanae Institute" besitze nicht die Voraussetzungen zur Leitung einer kunsthistorisch bedeutenden Anlage und habe ein gefälschtes Gutachten zum Finanzierungsplan vorgelegt.