Bei einem Erdbeben der Stärke 6,0 in der chinesischen Provinz Sichuan sind mindestens zwölf Menschen ums Leben gekommen. Die Zahl der Verletzten wurde von Behördenvertretern und Staatsmedien am Dienstag mit 134 angegeben.
Das Zentrum des Bebens lag nahe der Stadt Yibin in 16 Kilometern Tiefe, wie die chinesische Erdbebenwarte mitteilte. Mehr als 4.000 Menschen mussten wegen des Bebens ihre Wohnungen verlassen. Es ereignete sich in der Nacht auf Dienstag, eine Reihe von Nachbeben mit einer Stärke von bis zu 5,1 folgten.
Schwierige Rettungsarbeiten
Starker Regen erschwerte die Rettungsarbeiten in der betroffenen Region. Mehr als 500 Feuerwehrleute waren im Einsatz. Rund 5.000 Zelte und 10.000 Feldbetten wurden in die Erdbebengebiete gebracht. Der staatliche Sender CCTV zeigte, wie Rettungsmannschaften einen Überlebenden aus den Schuttmassen bargen. Insgesamt wurden laut den Behörden in Yibin sieben Überlebende aus Gebäuden geborgen. Auf anderen Fernsehaufnahmen waren zersplitterte Fensterscheiben und Risse in Straßen zu sehen. Die Schnellstraße von Yibin nach Xuyong wurde geschlossen. Schlammmassen rutschten einen Hang hinunter.
In der Stadt Chengdu wurde eine Minute vor dem Erdbeben das Alarmsystem ausgelöst, in Yibin waren es zehn Sekunden. Laut Xinhua kommt es bei den Erdbeben-Warnungen auf jede Sekunde an. Bei einer Warnung drei Sekunden vor dem Beben können demnach noch 14 Prozent der Personenschäden verhindert werden.
Neun Todesfälle wurden aus Yibin gemeldet, drei aus Qixian. Mehr als 50 Verletzte wurden in zwei Krankenhäusern behandelt.
Erdbeben ereignen sich in Sichuan häufig. Im Jahr 2008 erschütterte ein Beben der Stärke 7,9 die Provinz. 87.000 Menschen kamen ums Leben oder gelten als vermisst.