Die US-Amerikanerin Amanda Knox ist nach einem jahrelangen Justizkrimi am Donnerstag erstmals wieder in Italien eingetroffen. In Begleitung ihres Freundes Christopher Robinson und ihrer Mutter landete die 31-Jährige auf dem Mailänder Flughafen Malpensa. Von der Polizei und ihren Rechtsanwälten eskortiert, verließ die Amerikanerin den Airport, ohne Fragen von Journalisten zu beantworten.
Am Samstag soll Knox bei einem Kongress zu Justizirrtümern in Modena auftreten. Es ist ihre erste Reise nach Italien, nachdem sie dort 2009 wegen des Mordes an der britischen Austauschstudentin und ihrer damaligen Mitbewohnerin Meredith Kercher zu einer langen Haftstrafe verurteilt worden war. Knox und ihr damaliger italienischer Freund Raffaele Sollecito saßen in Italien fast vier Jahre in Haft, wurde nach jahrelangem Justizgerangel aber im Jahr 2015 endgültig freigesprochen. Der Fall wurde nie komplett aufgeklärt.
Sollecito verteidigte Knox wegen Kritik an ihrer Teilnahme am Kongress zum Thema Justizopfer. "Amanda und ich sind Opfer, und als freie Menschen haben wir das Recht zur Teilnahme an Kongressen, zu denen wir eingeladen werden", sagte der Süditaliener nach Medienangaben.