Inmitten der Opioid-Krise in den USA hat sich ein Schmerzmittel-Hersteller wegen Schmiergeldzahlungen an Ärzte zur Zahlung einer Millionenstrafe bereit erklärt. Insys Therapeutics zahle in den nächsten fünf Jahren 225 Millionen Dollar (200 Mio. Euro), dafür würden alle Ermittlungen der Regierung zum Vertrieb des Fentanyl-Sprays Subsys eingestellt, teilte das US-Justizministerium am Mittwoch mit.
Der Gründer des in Arizona ansässigen Unternehmens und vier frühere Verantwortliche waren im vergangenen Monat schuldig gesprochen worden, Ärzten jahrelang Schmiergelder gezahlt zu haben, damit diese Patienten das Medikament Subsys verschreiben - ein starkes und süchtig machendes Opioid für Krebspatienten im Endstadium. Das Mittel ist 50 bis 100 Mal stärker als Morphin.
Das Unternehmen verlangte von Ärzten laut Staatsanwaltschaft, große Mengen des Medikaments zu verschreiben und auch Patienten eine hohe Dosierung zu empfehlen, die das Mittel eigentlich nicht brauchten. Die Schmiergeldzahlungen wurden als Honorare für Reden der Ärzte bei Veranstaltungen verschleiert. Mit der Millionen-Zahlung werde das Unternehmen dafür zur Rechenschaft gezogen, dass es die "Opioid-Epidemie" mit angetrieben habe, erklärte der Bezirksstaatsanwalt von Massachusetts, Andrew Lelling.
Nach Angaben der Gesundheitsbehörde CDCP starben in den USA in den vergangenen zwei Jahrzehnten fast 400.000 Menschen an einer Überdosis von verschreibungspflichtigen oder illegalen Opioiden.