Bei der Anlandung eines Kreuzfahrtschiffs in Venedig ist es nach Medienberichten zu einem Unfall mit einem Touristenboot gekommen. Das riesige Schiff sei - womöglich wegen eines Blackouts - gegen ein geparktes Boot an der Anlegestelle San Basilio gestoßen, berichtete unter anderem die Zeitung "La Repubblica" am Sonntag. Mehrere Menschen könnten ins Wasser gefallen sein.
Die Zeitung "Corriere della Sera" berichtete, vier Menschen seien auf dem kleineren Schiff leicht verletzt worden. Der Unfall ereignete sich demnach im Kanal von Giudecca am historischen Zentrum der Stadt.
Der Bürgermeister der Stadt, Luigi Brugnaro, bestätigte auf Twitter, dass ein Schiff die Anlegestelle gerammt habe. Auf einem Video war zu sehen, wie das Kreuzfahrtschiff "MSC Opera" mit lautem Sirenengeheul Richtung Anlegestelle fährt und Menschen an Land davonlaufen.
Seit Jahren wird über die großen Kreuzfahrtschiffe in Venedig gestritten. Verkehrsminister Danilo Toninelli will Kreuzfahrtschiffe aus dem Kanal von Giudecca im historischen Zentrum der Stadt verbannen: "Der Unfall heute bezeugt, dass große Schiffe nicht mehr den Giudecca-Kanal befahren sollen. Nach vielen Jahren, in denen nichts getan wurde, sind wir einer endgültigen Lösung zum Schutz der Lagune und des Tourismus nahe", twitterte Toninelli.
Anrainer, Umweltschützer klagen schon lange über Schäden, die die Riesenschiffe anrichten: Sie gefährden das ökologische Gleichgewicht in der Lagune, könnten historische Gebäude beschädigen und stoßen Schadstoffe aus. Auch der Unesco sind die Kreuzfahrtschiffe schon lange ein Dorn im Auge: Die UN-Kulturschutzorganisation warnte sogar, Venedig auf die Liste der gefährdeten Kulturgüter zu setzen, wenn keine Lösung gefunden werde.