Ein psychisch verwirrter Mann hat in einer Redaktion einer russischen Lokalzeitung mehrere Journalisten mit einem Messer attackiert und vier Menschen verletzt.
Der Verdächtige sei in die Redaktion gestürmt und habe die Veröffentlichung eines Artikels über Sowjetdiktator Josef Stalin gefordert, sagte ein ranghoher Politiker der Kommunistischen Partei in der südrussischen Stadt Pjatigorsk am Montag. Als sich das parteinahe Blatt weigerte, sei der Mann auf den Chefredakteur und weitere Mitarbeiter losgegangen, meldeten russische Agenturen. Die Polizei überwältigte den Angreifer und nahm ihn fest.
Ebenfalls am Montag sorgte ein Fall aus Sibirien für Schlagzeilen, als ein Politiker bei einem Interview wegen einer Frage einen Journalisten vor laufender Kamera schlug, beschimpfte und zu Boden warf. Der Reporter des Staatssenders Rossija-24 blieb zwar unverletzt; der Politiker wurde Medienberichten zufolge aber aus der Kremlpartei Geeintes Russland (Einiges Russland) ausgeschlossen.
Immer wieder werden Journalisten in Russland an ihrer Arbeit gehindert, attackiert oder inhaftiert. In der Rangliste der Pressefreiheit stuft die Organisation Reporter ohne Grenzen (ROG) das Land auf Platz 149 ein.