Die katholische Kirche in Italien schließt mit der Regierung ein neues Abkommen über die Aufnahme von Flüchtlingen, berichtete Kathpress am Donnerstag.
Am Freitag wollen der Sekretär der Bischofskonferenz, Stefano Russo, und der Präsident der Gemeinschaft Sant'Egidio, Marco Impagliazzo, mit Vertretern des Innen- wie des Außenministerium eine entsprechende Vereinbarung unterzeichnen, teilte die Bischofskonferenz in Rom am Donnerstag mit.
Legal nach Europa
Das Abkommen zu humanitären Korridoren soll ermöglichen, dass binnen zwei Jahren bis zu 600 Asylsuchende aus Äthiopien, Niger und Jordanien auf sicherem und legalem Weg nach Italien kommen. Es soll hauptsächlich um besonders gefährdete Flüchtlinge aus dem Horn von Afrika, Sub-Sahara-Afrika und aus Syrien gehen. In Italien sollen sie von katholischen Einrichtungen, Mitarbeitern und Freiwilligen versorgt und bei der Integration begleitet werden. Die Kosten werden von der Kirche und durch Spenden getragen.
Trotz ihrer verschärften und teils umstrittenen Migrationspolitik hält Italiens Regierung an den humanitären Korridoren fest. Auch Innenminister Matteo Salvini, der Rettungsschiffe mit Migranten an Bord nicht in italienischen Häfen anlegen lassen will, begrüßte wiederholt Ankömmlinge von humanitären Korridoren.