Kurz vor dem 20. Jahrestag des Massakers an der US-Highschool Columbine fahndete die Polizei mit Hochdruck nach einer 18-Jährigen, die Drohungen gegen mehrere Schulen im US-Bundesstaat Colorado gerichtet haben soll. Die Drohungen seien nicht "spezifisch" gegen eine bestimmte Schule gerichtet gewesen, aber dennoch glaubhaft, sagte ein Sprecher des FBI Denver Dienstagabend im Jefferson County.
Nach Erkenntnissen des FBI legte die gesuchte junge Frau in der Vergangenheit eine "schwärmerische" Haltung zum Columbine-Massaker an den Tag. Die junge Frau aus Florida, die selbst eine High School besuchte, sei Dienstagfrüh von Miami aus nach Colorado gereist und habe dort in einem Geschäft eine Schusswaffe und Munition gekauft. Wo sie sich aktuell aufhalte, sei unklar, so die Polizei Mittwoch zur Mittagszeit. Es laufe eine intensive Suche, an der sich alle verfügbaren Einsatzkräfte der Gegend beteiligten.
In den Abendstunden (MEZ) wurde die 18-Jährige tot aufgefunden. In Colorado, wohin sie am Montag gereist war. "Sie hat Suizid begangen", gab die Polizei bekannt. Ihre Leiche wurde am Fuß des Mount Evans gefunden.
Unterricht hinter verschlossenen Türen
Vorsorglich war am Dienstag die Columbine-Highschool in Littleton und mehr als 20 weitere Schulen im Umkreis der Großstadt Denver abgeriegelt worden. Der Unterricht ging hinter verschlossenen Türen weiter.
Laut dem Sheriff des Jefferson County gab es schon andere Drohungen, die sich auf die Columbine-Highschool oder die Gewalttat vom 20. April 1999 bezogen. Damals erschossen an der Schule zwei mit Pistolen und Gewehren bewaffnete Teenager zwölf Mitschüler sowie einen Lehrer und töteten anschließend sich selbst.
Die Polizei nehme die Drohungen ernst, auch weil es darum gehe, das Sicherheitsgefühl der Schüler und anderen Einwohner der Gegend zu wahren, sagte Sheriff Jeff Shrader. "Dies öffnet eine Wunde, besonders in der Gedenkwoche zum Jahrestag, bei den Familien, die so stark von all dem betroffen waren."