Im römischen Außenbezirk Torre Maura hat in der Nacht auf Mittwoch ein gegen ein Aufnahmezentrum für Roma gerichteter Angriff stattgefunden, der auf die 70 dort untergebrachten Angehörigen der Minderheit abzielte. Aktivisten rechtsextremer Gruppierungen sollen laut italienischen Medienberichten dazu angestiftet haben.
Die römische Staatsanwaltschaft leitete Ermittlungen wegen Angriffs mit rassistischem Hintergrund ein. Der Protest dauerte den Berichten zufolge einige Stunden lang, circa 300 Personen sollen daran beteiligt gewesen sein. Aktivisten einer Hilfsorganisation seien angegriffen worden, sowie das Auto einer Hilfsorganisation, ein Wohnmobil und Müllcontainer in Brand gesteckt worden, hieß es.
Umsiedlung
Die römische Bürgermeisterin Virginia Raggi verurteilte den Vorfall und kündigte an, dass die Roma-Familien in andere Unterkünfte der Stadt gebracht werden sollen. "Die Sicherheit dieser Personen, darunter 33 Minderjährige, hat höchste Priorität. Wir geben jedoch nicht dem rassistischen Hass nach, der von rechtsextremen Kräften geschürt wird", so Raggi.
In der italienischen Hauptstadt war im vergangenen Juli ein Camp mit mehreren Hundert Angehörigen der Minderheit der Roma geräumt worden. Die Gemeinde Rom stellte ihnen Unterkünfte zur Verfügung. Laut NGOs leben zwischen 120.000 und 180.000 Roma in Italien. Immer wieder kommt es zu gewalttätigen Übergriffen gegen Angehörige der Minderheit.