In Mosambik ist die Anzahl der Cholera-Fälle nach dem Zyklon "Idai" mit Stand Mittwoch auf rund 1.570 gestiegen. Am Dienstag seien es noch 1.000, am Montag 400 Fälle gewesen, wie der Vorarlberger Caritas-Katastrophenhelfer Harald Grabher gegenüber der Kathpress berichtete, der sich derzeit vor Ort im Katastrophengebiet befindet.
Die Weltgesundheitsorganisation WHO versucht nun die Ausbreitung mit gezielten Impfaktionen einzudämmen: 900.000 Dosen des Impfstoffes seien bereits eingetroffen, am Mittwoch starte die Impfaktion, sagte Grabher. Derzeit gehe man aber davon aus, dass die Zahl der Ansteckungen trotz Impfungen noch weiter steigen werde.
Verschmutztes Trinkwasser
Übertragen wird die Krankheit vor allem durch verschmutztes Trinkwasser. Man versuche zwar, genügend sauberes Wasser zur Verfügung zu stellen, eine flächendeckende Versorgung sei allerdings nicht möglich, da viele betroffene Gebiete auch weiterhin von der Außenwelt abgeschnitten seien, so der Caritas-Mitarbeiter. Die schwere Durchfallerkrankung wird von dem Bakterium Vibrio cholerae verursacht und kann unbehandelt tödlich enden.
Die Caritas versorge aktuell Betroffene in vier Gebieten mit Nahrungsmitteln, Hygieneartikeln, Trinkwasser und Medikamenten, berichtete Grabher. Ein Schwerpunkt sei es auch, den Menschen in Mosambik dabei zu helfen, wieder Mais anzubauen. "Idai" hat das Land kurz vor der Ernte getroffen und die Felder verwüstet. Ein großer Teil der Ernte wurde vernichtet. Nun gehe es darum, die neue Saat so bald wie möglich auszubringen, um vielleicht im August oder September eine kleine Mais-Ernte einfahren zu können, schilderte Grabher. Ohne eigene Ernte würden die Menschen mindestens ein Jahr lang auf Lebensmittelhilfe angewiesen sein.
Der Zyklon "Idai" hatte am 15. März weite Teile von Mosambik, Malawi und Simbabwe verwüstet und mit heftigen Regenfällen vor allem in Mosambik riesige Landstriche unter Wasser gesetzt. Nach Angaben der Regierung in Mosambik hat die Naturkatastrophe bisher 598 Todesopfer gefordert.