Hochstapler haben sich als Frankreichs Außenminister Jean-Yves Le Drian ausgegeben, um sich hohe Geldsummen zu ergaunern. Die drei Männer kontaktierten nach Pariser Justizangaben vom Donnerstag wohlhabende Franzosen, um sie um angebliche Lösegeldzahlungen für französisch Geiseln zu bitten. Dadurch erbeuteten sie mehrere Millionen Euro.
Das franko-israelische Trio sei bereits Ende Februar in Tel Aviv gefasst worden, verlautete aus Ermittlungskreisen. Le Drian musste nicht zum ersten Mal für eine Betrügermasche herhalten. Laut einem Bericht der Zeitung "Le Parisien" gingen die Verdächtigen nach einem ähnlichen Muster vor wie eine Betrügerbande im Jahr 2015. Auch damals hatten sich die Täter als Le Drian oder einen engen Mitarbeiter des Politikers ausgegeben, der zu diesem Zeitpunkt Verteidigungsminister war.
Opfer sollten Millionenbeträge überweisen
Im aktuellen Fall versuchten die drei Komplizen nach Justizangaben seit Herbst 2018, ihre Opfer davon zu überzeugen, dass sie ihnen Millionenbeträge überweisen. Ihre Zielpersonen, die sie telefonisch, in Emails und sogar via Skype kontaktierten, baten sie um Verschwiegenheit. Denn Frankreichs offizielle Linie ist es, von Regierungsseite kein Lösegeld für entführte Staatsangehörige zu zahlen. In einem Fall erbeutete das Trio auf diese Weise acht Millionen Euro.
Als die drei Betrüger ein neues Opfer ins Visier nahmen, kam die französische Polizei ihnen auf die Schliche. Am 26. Februar wurden sie schließlich von israelischen Beamten festgenommen.