Nach dem verheerenden Zyklon "Idai" im südlichen Afrika bereitet sich die Weltgesundheitsorganisation (WHO) auf einen möglichen starken Anstieg von Krankheiten vor. 900.000 Cholera-Impfungen seien auf dem Weg nach Mosambik. In der stark betroffenen Stadt Beira würden drei Behandlungszentren für Cholera aufgebaut, teilte die WHO-Leiterin in Mosambik, Djamila Cabral, am Dienstag mit.
Am 15. März hatte der schwere Tropensturm weite Teile von Mosambik, Malawi und Simbabwe verwüstet und mit heftigen Regenfällen vor allem in Mosambik weite Landstriche unter Wasser gesetzt. Rund 700 Menschen sind nach Regierungsangaben ums Leben gekommen - die tatsächliche Zahl dürfte Helfern zufolge jedoch deutlich höher liegen.
Nach Katastrophen wie dieser bestehe stets ein extrem hohes Risiko an Durchfallerkrankungen, sagte Cabral. "Wir bereiten uns auch auf einen hohen Anstieg an Malaria in den kommenden Wochen vor", so die WHO-Leiterin in Mosambik. 900.000 Moskito-Netze würden besorgt.
"Brauchen Klimaschutzmaßnahmen auf Hochtouren"
UNO-Generalsekretär Antonio Guterres sprach von einer der "schlimmsten wetterbedingten Katastrophen in der Geschichte Afrikas" und warnte vor den Gefahren des Klimawandels. "Wir befürchten, dass an Orten, die wir noch nicht erreicht haben, ganze Dörfer weggespült worden sind", sagte der UNO-Generalsekretär am Dienstag in New York. Der Zyklon "Idai" sei ein "ungewöhnlich heftiger und lang anhaltender Sturm" gewesen und damit eine "weitere Alarmglocke für die Gefahren des Klimawandels".
Da Ereignisse wie "Idai" mit ihren zerstörerischen Folgen immer häufiger vorkämen, sei dringendes Handeln nötig, sagte Guterres. Er erinnerte an den für September geplanten UNO-Klimagipfel. "Angesichts der Turbo-Stürme brauchen wir Klimaschutzmaßnahmen auf Hochtouren", forderte der Generalsekretär.
Nach UNO-Schätzungen sind rund drei Millionen Menschen betroffen. "Jetzt, wo das gewaltige Ausmaß der Zerstörung deutlicher wird, steigt die Zahl der Menschen in Not rapide, und es muss mehr getan werden", sagte der Sprecher des Welternährungsprogramms (WFP), Herve Verhoosel, am Dienstag. Das WFP plane, 1,7 Millionen Menschen in Mosambik, 732.000 Menschen in Malawi und 270.000 Menschen in Simbabwe mit Nahrungsmitteln zu versorgen - falls sie das benötigte Geld zusammenbekämen. Dafür würden rund 172 Millionen Dollar gebraucht.