Der Französische Rat der Muslime (CFCM) geht wegen der Verbreitung des Videos vom Anschlag im neuseeländischen Christchurch juristisch gegen die Internetkonzerne Facebook und Youtube vor.
Gegen die beiden französischen Filialen der beiden US-Unternehmen sei Klage eingereicht worden wegen der "Ausstrahlung einer gewaltverherrlichenden Botschaft, die zu Terrorismus anstiftet", hieß es in den Gerichtsdokumenten, die AFP am Montag vorlagen.
Das Video könne auch die Menschenwürde verletzen und sei für Minderjährige zugänglich gewesen, erklärte der Muslimrat. Entsprechende Rechtsverstöße werden in Frankreich mit drei Jahren Haft und Geldstrafen in der Höhe von 75.000 Euro geahndet.
Ein australischer Rechtsextremist hatte bei Attacken auf zwei Moscheen in Christchurch am 15. März 50 Menschen erschossen. Der Täter übertrug die Angriffe per Livestream auf Facebook. Der Muslimrat kritisiert, dass Facebook 29 Minuten gebraucht habe, um das Video zu blockieren, das auch auf Youtube und Twitter massenhaft verbreitet wurde.
Auch in den USA gerieten die Internetkonzerne wegen ihrer Reaktion auf die Verbreitung des Anschlagsvideos unter Druck. Das US-Repräsentantenhaus verlangte in der vergangen Woche Erklärungen von den Branchenriesen Facebook, Youtube, Twitter sowie von Microsoft.
In Neuseeland wurden zwei Männer angeklagt, weil sie das Live-Video des Anschlags im Internet verbreitet hatte.