Mehr als 24 Stunden nach dem Absetzen des Notrufes ist ein in Seenot geratenes Kreuzfahrtschiff mit Hunderten Menschen an Bord sicher in einem norwegischen Hafen eingetroffen. Vor der Kulisse schneebehangener Berge legte die "Viking Sky" am Sonntagnachmittag an einem Pier in der Kleinstadt Molde an, wie im norwegischen Fernsehen zu sehen war.
Die rund 900 verbliebenen Menschen, die über Nacht auf dem Schiff ausgeharrt hatten, blieben zunächst an Bord des Schiffes. Manche von ihnen winkten von Deck oder vom Balkon ihrer Kabinen.
Die "Viking Sky" war am Samstagnachmittag wegen Problemen mit dem Antrieb während eines Sturms in einem gefährlichen Abschnitt der zentralen Westküste Norwegens in Seenot geraten. Insgesamt waren nach Reedereiangaben 915 Passagiere und 458 Besatzungsmitglieder an Bord des 227 Meter langen Schiffes. Fast 500 Passagiere wurden bei einer dramatischen Evakuierungsaktion per Hubschrauber an Land gebracht.
Zwischenzeitlich drohte das Schiff in dem berüchtigten Küstengebiet Hustadvika auf Grund zu laufen. Dort ist es in der Vergangenheit schon häufiger zu Schiffsunfällen gekommen. Die Lage sei am Samstagabend kritisch gewesen, erklärte der südnorwegische Rettungsdienst.
Die Passagiere des Schiffes waren auf einer zwölftägigen Kreuzfahrt entlang der norwegischen Westküste unterwegs. Unter ihnen waren überwiegend Briten und Amerikaner, aber auch zwei ältere Frauen mit deutscher Staatsbürgerschaft. Österreicher dürften keine an Bord gewesen sein. Die nächste Reise des Schiffs entlang Skandinaviens Küste und durch den Nord-Ostsee-Kanal wurde abgesagt, wie die Reederei mitteilte.
Auch Fracher in Seenot
Auch die neun Besatzungsmitglieder eines im selben Küstengebiets ebenfalls in Seenot geratenen Frachters wurden laut Nachrichtenagentur NTB in Sicherheit gebracht. Bei dem Frachtschiff "Hagland Captain" war ebenfalls der Motor ausgefallen. Daraufhin habe es Schlagseite bekommen, teilte der südnorwegische Rettungsdienst mit. Der Frachter war auf dem Weg zur "Viking Sky", um zu helfen.