"Liebe" statt Hass: Ein Überlebender des Anschlags von Christchurch, dessen Frau bei dem Attentat erschossen wurde, hat dem rechtsextremen Angreifer Brenton Tarrant nach eigenen Worten verziehen. "Vergebung ist das Beste, Großzügigkeit, Liebe und Fürsorge, Optimismus", sagte der 59-jährige Farid Ahmad der Nachrichtenagentur AFP. Er würde Tarrant bei einem Treffen sagen: "Ich liebe ihn als Mensch."
Frau rettete viele Leben
Farid Ahmads 44 Jahre alte Frau Husna ist eine der 50 Toten des Attentats auf zwei Moscheen im neuseeländischen Christchurch am Freitag. Als die ersten Schüsse fielen, habe sie "viele Frauen und Kinder" aus dem Gotteshaus geführt, sagte Ahmad. "Dann kam sie zurück, um nach mir zu sehen, weil ich in einem Rollstuhl saß, und als sie sich der Tür näherte, wurde auf sie geschossen."
"Sie war beschäftigt damit, Leben zu retten, und hat sich selbst darüber vergessen." Vom Tod seiner Frau habe er aber erst später erfahren, als sich ein Foto ihrer Leiche in den sozialen Netzwerken im Internet verbreitete.
Dennoch kann sich der 59-jährige Witwer vorstellen, sich mit dem Attentäter an einen Tisch zu setzen. Er würde ihn dabei ermutigen, über seine Lebensperspektiven nachzudenken. "Ich will, dass er nach einer positiven Haltung in sich sucht, und ich hoffe und bete für ihn, dass er eines Tages ein großartiger Bürger wird. Ich hege keinen Groll."