Im Fall des Todes eines marokkanischen Models und Zeugin in einem Prozess gegen Italien Ex-Premier Silvio Berlusconi, haben die Ermittler hohe Metallwerte im Blut der am 1. März gestorbenen Frau festgestellt. Nicht ausgeschlossen wird, dass die 33-jährige Iman Fadil mit radioaktiven Substanzen vergiftet worden sei. Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren.

Die Leiche des am 1. März verstorbenen Models soll am Mittwoch oder Donnerstag obduziert werden, berichtete die Mailänder Tageszeitung "Corriere della Sera" am Sonntag. Die Frau hatte einen Monat lang in einer Mailänder Klinik gegen den Tod gekämpft. Im Gespräch mit Angehörigen und ihrem Rechtsanwalt hatte Fadil den Verdacht geäußert, sie sei vergiftet worden. Das Model war dabei, ein Buch über die Hintergründe des sogenannten Bunga-Bunga-Skandals zu schreiben, in den Berlusconi verwickelt war.

Medien berichteten dagegen von einer zunehmenden geistigen Verwirrtheit des Ex-Models. Sie habe an religiösem Wahn gelitten und behauptet, Nachkomme eines christlichen Heiligen zu sein. Die Frau hatte große finanzielle Probleme. Infolge des Skandals hatte sie nicht mehr als Model arbeiten können.

Das Model hatte 2012 bei einem Prozess gegen Berlusconi ausgesagt, der mit dem Freispruch des Mailänder Großunternehmers endete. Fadil hatte über die Abende mit jungen Frauen berichtet, die Berlusconi in seiner Mailänder Residenz in Arcore organisierte. Gegen Berlusconi läuft zurzeit noch ein Prozess wegen Zeugenbestechung im Bunga-Bunga-Fall.

Berlusconi erklärte, er habe Fadil nie gekannt und nie mit ihr gesprochen. Ihre Aussagen vor Gericht seien ihm "erfunden und absurd" vorgekommen. Über Fadils Tod äußerte der Mailänder Großunternehmer Bedauern: "Es ist traurig, wenn ein junger Mensch stirbt."