Angreifer haben im Ost-Kongo ein Transitzentrum für Ebola-Patientenniedergebrannt. Die wütenden Dorfbewohner im Ort Mamboa in der Provinz Nord-Kivu hätten dabei auch mehrere Fahrzeuge der Ebola-Helfer in Brand gesteckt, erklärte am Donnerstag der leitende Beamte im Bezirk Lubero, Richard Nyembo.

Im Februar war es in Nord-Kivu bereits zu zwei Angriffen auf Ebola-Zentren gekommen, woraufhin sich die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen aus den betroffenen Orten zurückzog. Die Angriffe und das Misstrauen der Bevölkerung gelten als eines der größten Hindernisse bei der Bekämpfung der tödlichen Epidemie.

In dem Transitzentrum in Mamboa werden Patienten unter strengen Sicherheitsvorkehrungen auf eine mögliche Ebola-Infektion hin untersucht. Erkrankte Patienten werden von dort in ein Behandlungszentrum verlegt. Zu dem Angriff kam es Nyembo zufolge nachdem ein Verdachtspatient gestorben war und ein Team des Zentrums weitere Proben einholen wollte.

Bisher haben sich den Behörden zufolge rund 930 Menschen mit dem hoch gefährlichen Virus infiziert, knapp 600 davon starben. Die Epidemie ist inzwischen der zweitschwerste bekannte Ebola-Ausbruch der Geschichte. Bei der bisher folgenschwersten Epidemie in Westafrika kamen 2014/2015 mehr als 11.000 Menschen ums Leben.