Beim Einsturz eines Wohnhauses in der nigerianischen Stadt Lagos sind am Mittwoch mindestens acht Menschen ums Leben gekommen. 37 Menschen konnten lebend aus den Trümmern gerettet werden, wie der Katastrophenschutz mitteilte. Die Suche nach weiteren Verschütteten, unter ihnen zahlreiche Kinder, dauere an.
Nach Angaben eines Nachbarn gingen über 140 Kinder in die "Ohen-Volksschule und Kindergarten". Viele aber hätten Turnunterricht gehabt und sich deshalb nicht in dem Gebäude aufgehalten.
"Illegale Schule"
Wie viele Menschen sich zum Zeitpunkt des Unglücks im Gebäude aufhielten, blieb zunächst unklar. Nach Angaben der staatlichen Katastrophenschutz-Agentur im Teilstaat Lagos waren Dutzende Kinder unter den Trümmern verschüttet worden. Nach offiziellen Angaben besuchten sie eine "illegale Schule" in dem Wohnhaus, als es zusammenbrach.
Gouverneur Akinwunmi Ambode ließ mitteilen, es würden derzeit zusätzliche Kräne an den Unglücksort gebracht. So wolle man tiefer graben und weitere Leben retten. Er kündigte zudem eine Untersuchung an und versprach, die Verantwortlichen zu bestrafen. Nigerias Präsident Muhammadu Buhari sprach den Familien der Opfer seine Anteilnahme aus.
Ursache unbekannt
Unklar blieb zunächst, warum das Haus einstürzte. Mehrere Menschen, die in der Nähe lebten, berichteten übereinstimmend, das baufällige Wohnhaus habe auf Anordnung der Behörden demnächst abgerissen werden sollen. Gouverneur Ambode bestätigte lediglich, dass die meisten Gebäude in der Gegend vor dem Abriss standen. Einige Vermieter hätten sich diesen Plänen aber widersetzt.
In Nigeria stürzen wegen laxer Sicherheitsvorschriften immer wieder Gebäude ein. Im September 2014 starben 116 Menschen, als in Lagos ein sechsstöckiges Gebäude zusammenbrach. Im Dezember 2016 begruben die Trümmer einer Kirche in Uyo 60 Menschen.