Mit Orkanböen bis Windstärke 12 ist am Sonntag das Sturmtief "Eberhard" über den Westen und die Südhälfte Deutschlands gezogen. Ein Autofahrer starb bei Bestwig im Sauerland, als ein entwurzelter Baum während der Fahrt auf sein Auto fiel. Für den 47-Jährigen kam jede Hilfe zu spät, wie die Polizei mitteilte.
Bahnbetrieb gestoppt
Die Deutsche Bahn stoppte am Sonntagnachmittag im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen ihren Betrieb, mit weitreichenden Folgen für die ganze Republik. Sie empfahl Reisenden im Fernverkehr, keine Reise mehr am Sonntag anzutreten. Auch an Flughäfen, etwa in Frankfurt am Main, kam es zu Ausfällen.
Auch nahezu alle Nachtzüge, die die ÖBB in Deutschland betreiben, wurden annulliert. Wie die ÖBB auf ihrer Website mitteilten, fielen insgesamt sechs Nachtzüge aus. Für den Fall, dass Reisende an den Bahnhöfen stranden, bereitete die Bahn Übernachtungszüge vor, sagte ein Sprecher.
Hunderte stundenlang in defektem Zug
Wegen des Sturmtiefs hatten rund 400 Fahrgäste eines Intercity-Zuges mehr als drei Stunden lang in Wabern (deutsches Bundesland Hessen) ausharren müssen. Wegen einer technischen Störung am Fahrzeug hatten die Passagiere am Sonntagabend auf einen Ersatzzug warten müssen, wie eine Sprecherin der Deutschen Bahn am Abend mitteilte.
Weil umgestürzte Bäume die Schienen blockierten, kam der Ersatzzug aus Kassel erst gegen 21 Uhr dort an, wo der IC 2375, der von Westerland in Richtung Karlsruhe unterwegs war, gegen 17.30 Uhr gestrandet war. Man habe die Reisenden zwischenzeitlich mit Essen und Getränken versorgt, sagte die Sprecherin.
Die technische Störung an dem IC-Zug hatte nach Angaben der Bahn nichts mit dem Sturmtief zu tun. Nach dem Umstieg fuhr der Ersatzzug die planmäßige Route des IC nach Karlsruhe weiter.