Die zweite große Suche der Berliner Polizei nach der verschwundenen Rebecca ist am Freitag ohne Erfolg geblieben. Erneut durchkämmte eine Hundertschaft Polizisten fast den ganzen Tag ein Waldgebiet bei Kummersdorf, einem Ort 50 Kilometer südöstlich von Berlin.

Die Polizei setzte insgesamt zwölf Suchhunde aus Berlin, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern ein. Sechs waren Leichenspürhunde und sechs Suchhunde für lebende Menschen. Am Abend wurde die Suche vorerst beendet. Am Samstag will die Polizei weiter suchen. Ob das am gleichen Ort geschieht, stand zunächst nicht fest.

Die Polizisten waren mit Stöcken und Schaufeln ausgerüstet und liefen in langen Reihen nebeneinander durch den Kiefernwald. Einige der Hunde wurden an den Autobahnabfahrten Friedersdorf und Storkow und entlang einiger Landstraßen eingesetzt. Das sollte offenbar die möglichen Fahrtstrecken des verdächtigen Schwagers Richtung Kummersdorf klären.

Spezialhunde eingesetzt

Sogenannte Mantrailer-Hunde sind speziell zum Aufspüren von Menschen ausgebildet. Sie können auch nach Tagen noch menschliche Gerüche voneinander unterscheiden. Mantrailer nehmen den Geruch auch aus der Luft auf und suchen nicht nur über Fährten am Boden. Viel Regen und Wind erschwert aber ihren Einsatz.

Die Berliner Mordkommission geht davon aus, dass Rebecca getötet wurde. Sie will die Leiche finden, um bei den Ermittlungen gegen den verdächtigen Schwager des Mädchens weiterzukommen. Dieser sitzt als Verdächtiger in Untersuchungshaft und schweigt zu den Beschuldigungen

Aufnahmen von Überwachungskameras

Das Auto von Rebeccas Schwager war nach Angaben der Ermittler durch eine Überwachungsanlage in Brandenburg erfasst worden - und zwar am Tag ihres Verschwindens sowie erneut am Tag danach. Die Ermittler baten die Bevölkerung um Hinweise zum Standort des Autos und zum Aufenthaltsort des 27-Jährigen an den fraglichen Tagen.

Fall in Aktenzeichen XY

Der Leiter der zuständigen Mordkommission, Michael Hoffmann, sagte am Mittwochabend in der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY", Rebecca habe das Haus vermutlich nicht lebend verlassen. Der Schwager sei zur fraglichen Tatzeit mit ihr allein im Haus gewesen.

Rebecca hatte sich am 18. Februar morgens bei ihrer Schwester und ihrem Schwager im Berliner Stadtteil Britz aufgehalten. Sie kam danach nicht zur Schule.