Ein massiver Stromausfall hat weite Teile von Venezuela am Donnerstagabend in Dunkelheit versinken lassen. Medienberichten zufolge waren 23 der 24 Bundesstaaten des südamerikanischen Krisenstaates von dem Stromausfall betroffen. Die Regierung des umstrittenen Staatschefs Nicolás Maduro sprach von einem "Sabotage"-Akt gegen das größte Wasserkraftwerk des Landes, Guri.
In der Hauptstadt Caracas kam es infolge des Stromausfalles zu einem Verkehrschaos. Mitten im Feierabendverkehr fiel die Metro aus, zahlreiche Ampeln funktionierten nicht. Probleme gab es auch am Hauptstadtflughafen Simón Bolívar. Bewohner der Stadt, die als eine der gefährlichsten der Welt gilt, versuchten vor Einbruch der Dunkelheit nach Hause zu kommen. Auch Stunden nach Beginn des Stromausfalls gab es keine Stromversorgung.
"USA schuld"
Maduro machte die USA für den Stromausfall verantwortlich. Auf Twitter sprach der Linksnationalist von einem "vom amerikanischen Imperialismus angekündigten und geführten Stromkrieg gegen unser Volk".
Maduro und der selbsternannte Interimspräsident Juan Guaidó liefern sich seit Wochen einen erbitterten Machtkampf. Guaidó spricht Staatschef Maduro die Legitimation ab und will selbst die Regierungsgeschäfte übernehmen. Die USA erkannten den Oppositionsführer als erstes Land an.
Dieser machte Maduros Regierung für den Stromausfall in dem krisengebeutelten Land verantwortlich. "Das Volk weiß, dass das Licht kommt, wenn die unrechtmäßige Machtübernahme endet", schrieb er auf Twitter.
In dem unter einer schweren politischen und wirtschaftlichen Krise leidenden Venezuela kommt es immer wieder zu Stromausfällen. Die Behörden sprechen regelmäßig von Sabotage. Kritiker werfen der sozialistischen Regierung dagegen vor, nicht ausreichend in den Unterhalt der Infrastruktur zu investieren.