Tornados haben im südlichen US-Staat Alabama verheerende Schäden angerichtet und mindestens 23 Menschen getötet. Unter den Opfern seien auch mehrere Kinder, sagte der Sheriff des Bezirks Lee County, Jay Jones, am Sonntag. Weitere Menschen seien schwer verletzt worden. Mehrere Personen wurden demnach noch vermisst, die Suche nach ihnen wurde wegen weiterer Unwetter bis Montag unterbrochen.
"Katastrophale Schäden"
Mindestens ein Tornado hinterließ im Bezirk Lee County auf einer Breite von 400 Metern und über mehrere Kilometer Länge eine Schneise der Verwüstung. Videos und Fotos zeigten zerstörte Häuser, zweigeteilte Bäume und von Trümmern übersäte Straßen. Der Wirbelsturm habe "katastrophale" Schäden angerichtet, berichtete Sheriff Jones. "Die Zerstörung ist unglaublich". An einen derart mörderischen Wirbelsturm könne er sich nicht erinnern.
Nach Angaben der Behörden könnte die Zahl der Toten weiter steigen, da die Bergungsmannschaften im besonders betroffenen Ort Beauregard rund 95 Kilometer östlich der Hauptstadt Montgomery ihre Suche nach Vermissten unterbrechen mussten. Sie sollte am Montag fortgesetzt werden.
US-Präsident Donald Trump sprach den Familien und Freunden der Opfer sein Beileid aus. Im Kurzbotschaftendienst Twitter rief der Präsident die Bevölkerung Alabamas zur Vorsicht auf. "Die Tornados und Stürme waren wirklich heftig, und weitere könnten folgen."
Der nationale Wetterdienst hatte am Sonntagmorgen eine Tornadowarnung ausgesprochen. Bewohner der Region wurden aufgerufen, sich in Kellern oder im Erdgeschoß eines stabilen Hauses in Sicherheit zu bringen und die Nähe von Fenstern zu meiden. Am Sonntagabend warnte der Wetterdienst vor weiteren Unwettern und vereinzelten Tornados.
Nach Angaben der Wetterbehörden hatte der erste Tornado, der Lee County traf, auf einer Skala von null bis fünf eine Stärke von drei und damit Windgeschwindigkeiten zwischen 218 und 266 Stundenkilometern. Während Sheriff Jones von einem einzigen Tornado sprach, berichtete der Sender CNN von zwei Wirbelstürmen, die Lee County in kurzer Abfolge getroffen hätten.
In Alabama und im benachbarten Bundesstaat Georgia gab es demnach "mindestens ein Dutzend" Tornados. Mehr als 6.000 Haushalte in Alabama waren ohne Strom, im Nachbarstaat Georgia waren sogar 16.000 Haushalte betroffen.