372 Konflikte weltweit hat das Heidelberger Institut für internationale Konfliktforschung (HIIK) im Jahr 2018 dokumentiert. Davon wurden 213 gewaltsam ausgetragen, 150 waren gewaltlos und in neun Fällen beurteilten die Forscher die Konflikte als inaktiv oder die Parteien legten den Konflikt selbst bei. Das geht aus dem am Freitag veröffentlichten Konfliktbarometer des Instituts hervor.

Das HIIK verzeichnete außerdem einen Rückgang der Kriege von 20 auf 16. Vier der zehn Kriege in Sub-Sahara Afrika, der Krieg in der Ostukraine und die beiden Kriege in Asien, in Myanmar und den Philippinen, entspannten sich demnach. Im Nahen Osten und Nordafrika eskalierten aber drei Konflikte, woraufhin die Wissenschafter sie als Kriege einstuften. 13 Kriege dauerten mit der selben Intensität an und die begrenzten Kriege stiegen von 16 auf 24.

In Europa beobachtete das HIIK im Vorjahr keine Kriege. Der Ostukrainekonflikt, der einzige Krieg der vergangenen fünf Jahre in der Region, entspannte sich 2018.

Im Nahen Osten und Nordafrika beobachtete das HIIK neun Kriege, das sind drei mehr als noch im Vorjahr. Damit ist die Region die einzige, in der die Anzahl der Kriege zunahm. Der Konflikt in der syrischen Stadt Afrin entwickelte sich laut den Forschern direkt nach seinem Ausbruch zum Krieg. In der Türkei und in Ägypten eskalierten zwei begrenzte Kriege zu Kriegen.

In Sub-Sahara Afrika ging die Zahl der Kriege von zehn auf sechs zurück. Die begrenzten Kriege stiegen jedoch von vier auf acht an.

In Nord- und Südamerika ist, wie bereits im Vorjahr, der Drogenkonflikt zwischen mexikanischen Kartellen und der Regierung weiterhin der einzige Krieg. Die begrenzten Kriege gingen von sechs auf fünf zurück. In Kolumbien und El Salvador stuften die Forscher zwei Kriege auf die Kategorie der gewaltsamen Krisen zurück. In Nicaragua hingegen eskalierte der Oppositionskonflikt zum begrenzten Krieg.

In Asien und Ozeanien beobachteten die Forscher 2018 keine Kriege. Die begrenzten Kriege stiegen jedoch von zwei auf sieben.

Die Forscher des HIIK beurteilen jährlich die Intensität politischer Konflikte und teilen gewaltsame Konflikte anhand dessen in gewaltsame Krisen, begrenzte Kriege und Kriege ein.