Angesichts des weltweiten Anstiegs der Masern-Fälle hat das UN-Kinderhilfswerk Unicef vor "Nachlässigkeit" im Kampf gegen die Krankheit gewarnt. Drei Viertel des Anstiegs sei dabei in nur zehn Staaten registriert worden, darunter in Frankreich, erklärte Unicef am Freitag.
Besonders in der Ukraine, den Philippinen und Brasilien sei die Zahl der Erkrankungen gewachsen. Insgesamt hätten 98 Staaten einen Anstieg gemeldet.
So seien in der Ukraine im vergangenen Jahr 35.120 Fälle verzeichnet worden, knapp 30.000 mehr als 2017. Brasilien meldete demnach 10.262 Fälle. Im Jahr zuvor hatte es in dem südamerikanische Staat keine einzige registrierte Masern-Erkrankung gegeben. In Frankreich wurden 2269 weitere Fälle gemeldet. 2018 wurden in Österreich insgesamt 77 Masern-Fallmeldungen registriert.
"Das ist ein Weckruf", erklärte Unicef-Exekutivdirektorin Henrietta Fore. "Wir haben einen sicheren, effektiven und preiswerten Impfstoff gegen eine hochansteckende Krankheit - einen Impfstoff, der während der vergangenen zwei Jahrzehnte jährlich fast eine Million Leben rettet." Sie warnte vor "verheerenden Folgen" für Kinder, sollte die Weltgemeinschaft angesichts des Anstiegs der Masern-Fälle nichts unternehmen.