Die westfälische Stadt Ahlen hat zum Eintreiben von Schulden einen Mops gepfändet und bei Ebay verkaufen lassen. Nun hagelt es sowohl von der Käuferin als auch von der früheren Besitzerin Kritik. Kämmerer Dirk Schlebes, der für finanzielle Angelegenheiten der Kommune verantwortlich ist, verteidigte das Vorgehen als rechtmäßig.
Laut Zwangsvollstreckungsgesetz könne wertvoller Besitz wie der Familien-Mops "Edda" gepfändet werden, sagte Schlebes am Donnerstag. Zuvor seien bei der Familie, die Schulden bei der Stadt habe, bereits nicht täglich benötigte Haushaltsgeräte beschlagnahmt worden.
Neue Besitzerin fühlt sich getäuscht
Allerdings steht der Stadt nach dem Verkauf neuer Ärger ins Haus: Die neue Besitzerin der Mops-Dame fühle sich getäuscht, der Hund sei krank, die Behandlung teuer, berichteten mehrere Medien. Die Käuferin droht demnach der Stadt mit einer Klage.
"Edda" sei als gesund und "mit Stammbaum" von einem städtischen Mitarbeiter über dessen privaten Ebay-Account für 750 Euro angeboten worden, sagte Schlebes. "Wir haben etwas weniger erlöst, der Betrag ist in die Stadtkasse geflossen." Man habe nun eine Versicherung und einen Anwalt eingeschaltet. Es werde geprüft, ob die Mops-Dame zum Zeitpunkt des Verkaufs krank war, Regressansprüche bestehen und ob der Hund kostengünstiger hätte behandelt werden können.
Mehrere Medien hatten die Käuferin zitiert, der zufolge der Hund in einer Tierklinik wegen einer Augenverletzung einige Male operiert werden musste. Sie fordere den Kaufpreis zurück sowie eine Kostenübernahme für die Klinik. Die frühere Hundehalterin kritisierte in Medienberichten die Pfändung - ihre Familie vermisse das Tier sehr.