Während heftige Schneefälle im Trentino bzw. in Südtirol erneute zu Problemen geführt haben, sind auch mehrere andere Regionen in Nord- und Mittelitalien mit Winterwetter konfrontiert. Schneefälle belasteten den Verkehr auf mehreren Autobahnen in der Lombardei, in der Emilia Romagna und im Piemont. In Venetien und in der Lombardei wurden einige Straßen wegen Lawinengefahr gesperrt.
Ein Zug entgleiste zwischen den Bahnhöfen von Treviso und Castelfranco Veneto, was zu erheblichen Problemen im Bahnverkehr in der Region Venetien führte, berichteten am Samstag lokale Medien. In Venedig kam es zu Hochwasser. Der Pegel erreichte Samstagfrüh eine Höhe von 113 Zentimetern, wie das örtliche Gezeiten-Überwachungszentrum mitteilte. Weil einige Straßen und Plätze überschwemmt waren, wateten manche Touristen gar barfuß durch das Wasser. Erdrutsche und Überschwemmungen gab es in Ligurien, in der Toskana und in Umbrien. In der Provinz Lucca mussten vier Häuser wegen Erdrutschgefahr evakuiert werden.
Der Südtiroler Zivilschutz hat indes nach den massiven Schneefällen am Samstag Touristen im Pustertal und den Seitentälern geraten, ihre Abreise später anzutreten. Keinesfalls soll auf die Brennerautobahn (A22) gefahren werden, hieß es in einer Aussendung. Dringlichste Aufgabe sei derzeit, die Insassen hängen gebliebener Fahrzeuge zu versorgen. Die Brennerautobahn bleibe bis auf Weiteres gesperrt. Touristen sollten sich vor der Abfahrt bei der Verkehrsmeldezentrale über die Straßenverhältnisse informieren.
Nach den starken Schneefällen und wegen vereister Schneemassen kam es auch im Bahnverkehr in Südtirol am Samstag zu Zugausfällen beziehungsweise erheblichen Verzögerungen. Einzige Ausnahme bildete die Vinschger Bahn, die regulär fuhr. Zudem habe wegen der kritischen Situation auf vielen Straßen auch kein Schienenersatzdienst mit Bussen eingerichtet werden können. Da für heute, Samstag, und am Sonntag weitere Schneefälle angekündigt waren, war auch für Sonntag noch mit Einschränkungen im Bahnverkehr sowie insgesamt im öffentlichen Nahverkehr zu rechnen.
Über 450 Mitarbeiter des Straßendiensts waren in der Nacht auf Samstag mit rund 220 Schneeräumfahrzeugen im Einsatz. Dabei wurden 2.500 Tonnen Salz gestreut, um Eisbildung auf den Straßen zu verhindern. Hängen gebliebene Schwerfahrzeuge ohne Winterausrüstung behinderten die Arbeit der Einsatzkräfte vielerorts, hieß es.