Am Dienstag musste eine Gruppe von 15 unterkühlten Flüchtlingen - darunter mehrere Kinder und Schwangere - vom Pljesevica-Gebirge gerettet werden, berichteten kroatische Medien am Mittwoch.

Kroatische Grenzpolizisten entdeckten die Gruppe bei einer Kontrolle im Grenzgebiet am Dienstagnachmittag. Insgesamt sechs Kinder, fünf Frauen und vier Männer seien "sichtlich unterkühlt" gewesen, teilte das kroatische Innenministerium am Mittwoch mit. Die Beamten trugen wegen des schwerzugänglichen Terrains die Kinder und Frauen auf Händen durch Schneemengen von mehr als 50 Zentimeter zu den Rettungsautos. Auch die Feuerwehr und der Winterdienst wurden aktiviert, um den Betroffenen möglichst schnell medizinische Hilfe zu leisten, hieß es.

Unterkühlung und Dehydrierung

Die Kinder im Alter von einem bis zehn Jahre und die Frauen wurden in das Spital in Gospic gebracht, wo sie wegen Unterkühlung und Dehydrierung behandelt wurden. In der Nacht auf Mittwoch konnten laut Medienberichten mit Ausnahme von zwei hochschwangeren Frauen alle das Krankenhaus wieder verlassen.

Bereits im Dezember hatte der bosnische Bergrettungsdienst zwei Dutzend Migranten gerettet, die sich im selben Gebirge verirrt hatten. Zwei erlitten damals lebensbedrohliche Unterkühlungen. Pljesevica ist ein Gebirgszug an der Grenze zwischen Kroatien und Bosnien bei Bihac. Der höchste Punkt des Gebirges ist 1.657 Meter hoch.

Angesichts winterlicher Wetterbedingungen appellierte das kroatische Innenministerium erneut an internationale Organisationen und NGOs, die Migranten auf der sogenannten Balkanroute zu betreuen, sie vor den Gefahren illegaler Grenzübertritte zu warnen und sie davon abzubringen, um damit mögliche Verletzungen und Todesfälle von Migranten zu verhindern.