Mit einer Messe zum Dreikönigstag - liturgisch als Tag der Erscheinung des Herrn bekannt - hat Papst Franziskus am Sonntag im Petersdom die Weihnachtsfeierlichkeiten in der römisch-katholischen Kirche abgeschlossen. Er richtete dabei auch Weihnachtsgrüße an die Ostkirchen, die nach dem alten Julianischen Kalender das Fest der Geburt Christi am morgigen 7. Jänner feiern.

Franziskus erinnerte an die im Evangelium beschriebenen drei Weisen aus dem Morgenland, mit denen die christliche Glaubensverkündigung begonnen habe. Die Weisen ließen sich vom Stern führen und blickten in den Himmel. Auch die Menschen heute sollten sich von großen Idealen führen lassen und sich nicht begnügen, dahinzusiechen, sagte der Papst.

"Es genügt nicht, wie Herodes zu wissen, dass Jesus geboren ist, wenn wir nicht ihm begegnen", so der Papst. Die Weisen seien aufgebrochen und hätten sich nicht in Debatten verloren, sie seien nicht Zuschauer geblieben, sondern in das Haus eingetreten, sie hätten sich nicht selbst im Mittelpunkt gesehen, sondern sich verneigt und das Kind angebetet. Sie hätten diese radikale Offenheit für Jesus gezeigt.

In Italien wird am 6. Jänner weniger das Dreikönigsfest als vielmehr jenes der Hexe Befana gefeiert. Das Wort ist eine Verballhornung des griechischen "Epiphanie" (Erscheinung). Bei dem heidnischen Fest geht es um eine knollennasige Hexe, die der Legende nach dem Stern von Bethlehem nicht rechtzeitig genug gefolgt ist und so den Stall von Bethlehem verfehlte.

Noch immer auf der Suche nach dem göttlichen Kind bringt sie deshalb ihre Geschenke in jedes Haus. Die Befana kommt - dem Nikolaus ähnlich - in der Nacht auf den 6. Jänner und hinterlässt den Kindern Geschenke und Süßes.