Die kanadische Regierung geht "ungewöhnlichen" Krankheitssymptomen bei gut einem Dutzend ihrer Diplomaten oder deren Angehörigen in Kuba nach. Ein 13. Botschaftsmitarbeiter in Havanna sei gerade untersucht worden und befinde sich in Behandlung, teilte das Außenministerium in Ottawa am Mittwoch (Ortszeit) mit.
Betroffene berichten von einer Art Druckwelle im Kopf. Dabei hören sie auch laute Geräusche, die an Zikaden erinnern. Das alles spielt sich allerdings nur innerhalb der Botschaftsgebäude ab. Nach den akustischen Attacken treten Schwindel, Kopfschmerzen und Konzentrationsschwierigkeiten auf.
"Bisher konnten die Ursachen nicht identifiziert werden", hieß es in der Mitteilung weiter. Die kanadische Regierung erlaube es Botschaftsmitarbeitern in Kuba, auf eigenen Wunsch nach Kanada zurückzukehren. Eine kanadische Regierungsdelegation werde demnächst zur Bewertung der Lage in den Inselstaat reisen.
Druckwelle im Kopf
Betroffene berichten von einer Art "Druckwelle im Kopf". Dabei hören sie auch laute Geräusche, die an Zikaden erinnern. Das alles spielt sich allerdings nur innerhalb der Botschaftsgebäude ab.
Erst im April hatte die kanadische Regierung die Botschaft in Havanna zu einem Ort erklärt, zu dem Diplomaten ohne Angehörige entsandt werden. Das entspricht de facto einem Rückruf der Familienmitglieder nach Kanada. Die kubanische Regierung hatte den Schritt als "ungerechtfertigt" kritisiert.
Seit November 2016 hatten mehr als 20 US-Diplomaten in Kuba ähnliche Symptome gezeigt. Die Regierung in Washington hatte im März dieses Jahres das Personal in ihrer dortigen Vertretung auf ein Minimum reduziert. In US-Medien war von gezielten Akustik-Attacken auf die Diplomaten die Rede. Die kubanischen Behörden hatten nach eigenen Angaben keine Hinweise auf derartige Angriffe gefunden. Die Beziehungen Kubas zu den USA sind anders als die zu Kanada gespannt.