Die tschechische Regierung hat angekündigt, den Einsatz des umstrittenen Unkrautvernichtungsmittels Glyphosat in der Landwirtschaft zu beschränken. Ab dem 1. Jänner dürften Mittel mit diesem Pflanzengift nicht mehr flächendeckend oder zur Beschleunigung des Reifungsprozesses zum Beispiel bei Getreide Verwendung finden, teilte das Agrarministerium in Prag am Montag mit.
Weiterhin möglich sei ein gezielter Einsatz, wenn sich andere Methoden nicht als wirksam erweisen sollten. Nach Angaben des Ministeriums wurden im vorigen Jahr in Tschechien 750.000 Liter Glyphosat-haltiger Pflanzenschutzmittel versprüht.
Die EU-Kommission hatte die Zulassung des Herbizids im vorigen November um fünf Jahre verlängert. Nationale Verbote oder Einschränkungen sind dennoch möglich.
Glyphosat ist heftig umstritten. Die WHO-Krebsforschungsagentur IARC klassifizierte den Stoff im Jahr 2015 als "wahrscheinlich krebserregend beim Menschen". Ein Bericht der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) kam indes zu dem Schluss, dass Glyphosat nicht als erbgutschädigend einzustufen sei.
Umweltschützer wie die tschechische Regenbogen-Bewegung (Hnuti Duha) begrüßten die Entscheidung und forderten ein generelles Verbot. Landwirtschaftsverbände reagierten hingegen überrascht auf die Ankündigung.