Eine Solidaritätsdemonstration mit den Migranten an Bord des italienischen Küstenwache-Schiffes "Diciotti", die in Catania nicht an Land gehen dürfen, ist am Samstagnachmittag im Hafen der sizilianischen Stadt geplant. Der Demonstration wollen sich mehrere Hilfsorganisationen und katholische Verbände beteiligen.

Inzwischen setzten 120 Migranten ihren Hungerstreik fort, um Druck auf die italienischen Behörden für ihre sofortige Landung auszuüben. Die Regierung von Premier Giuseppe Conte bleibt jedoch hart, nachdem es am Freitag bei einem Treffen in Brüssel zu keiner Einigung über die Aufnahme der Migranten gekommen war.

"Erpressungsversuch"

Italien droht den EU-Partnern mit einem Stopp der Zahlungen an Brüssel, sollte es keine Einigung auf eine Übernahme der Migranten durch die EU-Partner geben. Die EU-Kommission verwehrte sich gegen Erpressungsversuche.

Bei dem Treffen von Spitzenbeamten aus zwölf EU-Staaten in Brüssel, darunter Österreich, gab es keine Einigung über eine mögliche Verteilung der Flüchtlinge, wie am Freitag aus dem italienischen Innenministerium verlautet wurde.

Italien verlangt von anderen EU-Staaten, dass diese ebenfalls Flüchtlinge aufnehmen. Die EU-Partner lehnten diese Forderung mit der Begründung ab, dass die Zahl der in diesem Jahr in Italien eingetroffenen Migranten stark gesunken sei.