Die Hitzewelle in Deutschland schafft ideale Bedingungen für Ratten. Die kriechen aus den Kanalisationen der Städte und machen diese "unsicher". Die ausgetrockneten Kanäle sind nämlich ein idealer Rückzugsort für die Nager. In Hamburg kommen laut Kammerjäger auf einen Einwohner bereits fünf Ratten - insgesamt also mehr als acht Millionen Tiere.

Angelockt werden die Ratten auf ihrer Nahrungssuche vor allem von Essensresten - und davon gibt es in der heißen Sommerzeit, wenn draußen gegrillt und gegessen wird, mehr als genug. Kammerjäger haben laut einem Bericht auf bild.de derzeit so viel zu tun wie nie, denn die Tiere drängen sich in Berlin, Hamburg, Leipzig und Co. nicht nur ins Straßenbild, sondern dringen sogar in Wohnungen ein.

Ganz so neu ist das Phänomen allerdings nicht. Bereits seit fünf Jahren würden sich Rattenmeldungen in Berlin häufen, wird Sylvia Kostner vom Landesamt für Gesundheit und Soziales in einem Bericht zitiert. Es stünde einfach mehr Fressen für die Tiere zur Verfügung. Es wird einfach zu viel weggeworfen, nennt Kammerjäger Stefan Wulf vom "Kill-Team" in Hamburg einen Grund für die Plage.

Ein weiteres Problem sei, dass sich Ratten rasend schnell vermehren. Eine Ratte bringt zwischen fünf und 18 Jungen zur Welt, und zwar acht bis neun Mal im Jahr. Die Jungen sind bereits mit zwei Monaten geschlechtsreif.

Gesundheitsrisiko

Rund 120 Infektionskrankheiten können von Ratten übertragen werden. Die bekanntesten Erkrankungen sind Typhus, Cholera, Hantavirus-Infektionen und Leptospirose (kommt oft bei Kanalarbeitern vor).

Im Mittelalter waren die Nager hauptverantwortlich für die Übertragung der Pest. Damals starben mehr als 50 Millionen Menschen in Europa an der Seuche.