Zum dritten Tag infolge warten rund 170 Flüchtlinge auf einem Schiff der italienischen Küstenwache auf die Landung in Catania. Am Hafen Catania gab es am Mittwochvormittag keine Zeichen, dass es demnächst zur Landung kommen könne, berichteten italienische Medien.
Die "Diciotti" musste tagelang auf dem Mittelmeer ausharren, weil Italiens Regierung sich geweigert hatte, das Schiff anlegen zu lassen. Am Montagabend erlaubte Verkehrsminister Danilo Toninelli dem Schiff schließlich "aus technischen Gründen" die Einfahrt in den Hafen von Catania auf Sizilien, um den Küstenwache-Beamten an Bord den Schichtwechsel zu ermöglichen. Die Flüchtlinge dürfen das Schiff jedoch weiterhin nicht verlassen.
Toninelli betonte am Dienstagabend, er hoffe, dass es im Laufe des Mittwochs zu einer Lösung kommen könne. "Wie die Migranten wartet auch die italienische Regierung auf eine positive Lösung", sagte Toninelli in einem TV-Interview. "Europa muss handeln und beweisen, dass es wirklich eine Union von Ländern und nicht einzelner Interessen ist", sagte Toninelli.
Das Schiff hatte seit Donnerstag vor der italienischen Insel Lampedusa festgesessen. Der italienische Innenminister Matteo Salvini argumentierte, die Bootsflüchtlinge seien in Gewässern gerettet worden, für die eigentlich Malta zuständig sei. Die maltesischen Behörden erklärten dazu, die Flüchtlinge hätten das Hilfsangebot eines maltesischen Küstenwacheschiffs abgelehnt, weil sie nach Lampedusa wollten.