Spanische Behörden haben nach Darstellung privater Seenotretter das Schiff "Open Arms" am Auslaufen gehindert. Nach einer üblichen Inspektion habe das Schiff am Freitag zunächst die Erlaubnis erhalten, seine Reise fortzusetzen, erklärte der Gründer der Hilfsorganisation Proactiva Open Arms, Oscar Camps, auf Twitter. Später habe es jedoch den Befehl erhalten, wieder umzukehren.
Als das Schiff bereits außerhalb der Bucht von Algeciras war, sei es angewiesen worden, in den Hafen zurückzukehren. Dort liege das Schiff jetzt "ohne weitere Information", schrieb Camps. Eine Sprecherin sagte Europa Press, die Behörden wollten noch Fragen in Bezug auf die Besatzung klären. Die Organisation rechnet damit, nicht vor Montag wieder in See stechen zu können.
Nur zwei zivile Rettungsschiffe
Die "Open Arms" hatte am Donnerstag 87 im Mittelmeer gerettete Migranten nach Spanien gebracht. Vor der Rückkehr in die Such- und Rettungszone vor der libyschen Küste wollte die Hilfsorganisation von Algeciras nach Barcelona fahren, um die Besatzung auszutauschen und Ausbesserungen am Schiff vorzunehmen, wie Europa Press berichtete. Die "Aquarius" und die "Open Arms" sind derzeit die einzigen zivilen Rettungsschiffe, die im Mittelmeer Migranten retten.