Der deutsche Astronaut Alexander Gerst hat sich schockiert vom Ausmaß der Dürre in Europa gezeigt. "Konnte eben die ersten Bilder von Mitteleuropa und Deutschland bei Tag machen, nach mehreren Wochen von Nacht-Überflügen. Schockierender Anblick", schrieb Gerst beim Kurzbotschaftendienst Twitter.
"Alles vertrocknet und braun, was eigentlich grün sein sollte." Die Wetterlage über Portugal, wo schwere Waldbrände wüten, beschrieb Gerst als dramatisch. "Sieht nach einer Mischung aus Staub, Sand und Rauch aus." Gerst war am 6. Juni zu seinem zweiten Langzeitaufenthalt auf der ISS gestartet und hatte die Raumstation zwei Tage später erreicht - zusammen mit dem russischen Kosmonauten Sergej Prokopjew und der NASA-Astronautin Serena Aunon-Chancellorin.
Zuletzt waren Spanien und Portugal die Hitzepole Europas: Laut Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) gab es auf der iberischen Halbinsel regional noch acht bis zehn Grad mehr als im ebenfalls heißen Österreich. Doch auch weiter nördlich sorgt das unerbittliche Hochsommerwetter für enorme Schwierigkeiten: Die Getreideernte in Deutschland wird nach Angaben des Raiffeisenverbandes (DRV) erstmals seit langer Zeit unter dem Verbrauch liegen. Aufgrund der extremen Trockenheit werde mit einer Ernte von nur 36,3 Millionen Tonnen gerechnet, teilte der Verband mit. Das sei der niedrigste Wert seit 1994.